Nord Stream 2

Die Gaspipeline, in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Themen in den deutsch-russischen Beziehungen avancierte, ist nicht nur in Deutschland umstritten, sondern sorgt auch in der EU für zahlreiche Kontroversen und wurde mit US-amerikanischen Sanktionen belegt, was die Beziehungen zwischen Berlin und Washington belastete und noch belastet. 

Andrey Gurkov analysierte dieses Infrastrukturprojekt vor dem Hintergrund aktueller Trends auf dem internationalen Gasmarkt, ging auf die Interessen Russlands, Deutschlands, der EU und der USA ein und versuchte, Antworten auf Schlüsselfragen zu finden und uns zu vermitteln:

Herr Gurkov kam zu dem Ergebnis, dass das Projekt Nord Stream 2 einen starken politischen Schwerpunkt hat, der sich auch nicht mit einem zwingenden wirtschaftlichen Bedürfnis begründen ließe.  Eine vollkommen bedarfsdeckende Versorgung Deutschlands mit Gas wäre nach seiner vielschichtigen Analyse schon mit der bestehenden Infrastruktur möglich. Dass Gas eine bessere CO2-Bilanz bei der Energiegewinnung hat als beispielsweise die Verbrennung von Kohle, unterstrich Herr Gurkov, stellte jedoch fest, dass die spätere Nutzung der Röhren für den Transport flüssigen Wasserstoffs derzeit nicht absehbar ist und daher eher als vage politische Absichtserklärung gelten muss denn als planbarer Beitrag zur Umstellung auf nachhaltige Energieträger. 

Ein herzlicher Dank an Herrn Gurkov für seinen hochkarätigen Vortrag und seine Antworten in der sich anschließenden lebhaften und kontroversen Diskussion. 

Beste Grüße 

Rainer Birke